Kabel als Bauteil
Bedingt durch den realen Aufbau muss ein Kabel als Bauteil betrachtet werden. Der häufig zur Sprache gebrachte Wellenwiderstand hat im analogen Audio praktisch keine Bedeutung. Die Kapazität eines Kabels dagegen sehr wohl - sie interagiert mit dem treibenden Verstärker, meist ein IC. Der Ausgangsstrom eines solchen ICs ist begrenzt und als Verstärker oder Puffer eingesetzt reagieren sie meist auch "allergisch" auf kapazitive Belastung in dem sie zu schwingen Anfangen. Deshalb wird zwischen Verstärker und Kabel meist ein Entkopplungswiderstand eingefügt. Wird die Beschaltung des Verstärkers als "null Ohm" Beschaltung ausgeführt bleibt noch der endliche Strom eines ICs als begrenzendes Element um die Kapazität des Kabels umzuladen. Das kann bei längeren Kabeln (und klassischen HiFi-Geräten) schon "Eng" werden. Gehen die Ausgangs-ICs in die Strombegrenzung wird der Klang negativ beeinflusst.
Eine hohe Ausgangsimpedanz (großer Widerstandswert zur Entkopplung) des Quellgeräts kann zwar dafür sorgen, dass der Ausgangsverstärker nicht in die Strombegrenzung geht, er bildet aber mit der Kapazität des Kabels einen Tiefpass. Bei langen Kabeln kann das schon zu einem hörbaren Hochtonverlust führen.
Die Kapazitäten des Kabels die zu berücksichtigen sind sind die Kapazität von Ader zu Ader UND die Kapazität von Ader zu Schirm, denn der Strom für beide muss von der Quelle geliefert werden können.
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